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  Fussball Fans sind keine Verbrecher
  Saison 1998-1999
 

 1998/99

August 1998:
Das erste Auswärtsspiel der Saison führte uns nach Emden. Es war jedoch nur ein 20-Mann-Bus, der uns dorthin bringen sollte. Dort angekommen war man bereits auf dem richtigen Pegel. Zu Beginn wurden einige Bengalen gezündet. Ein gewisser Herr Balti war im Stadion derart strunz, dass er sich gegen das Geländer der Stehplatztribüne lehnte und, als er den Halt verlor, mehrere Meter in die Tiefe stürzte. Zunächst bewusstlos, stand er bald wieder und zog sich das nächste Pils in Kopf. Es war übrigens ein 0:1-Auswärtssieg, Torschütze war Fussballgott „Mini“ Köhlert!

Der 22.08. gilt als offizielles Gründungsdatum der Ultras Kiel. Auf der Auswärtstour nach Braunschweig wurde von fußballbegeisterten Jugendlichen die Fast Food Kolonne Kiel ins Leben gerufen. Der Name entstand aus einer Liebe zu den wohl bei vielen Fußballfans beliebten, einschlägig bekannten Fast Food Ketten in ganz Deutschland. Etliche Gründungsmitglieder besuchten schon zuvor das Kieler Holsteinstadion und lernten sich dort kennen und lieben. Neben der gemeinsamen Leidenschaft Holstein Kiel war auch eine große Begeisterung für den aktiven Support vorhanden. Da die Aktionen aber organisierter und regelmäßiger stattfinden sollten, war ein Zusammenschluss unausweichlich! Die erste Ultragruppierung Schleswig Holsteins war also geboren.



September 1998:
Ein sehr schönes Auswärtsspiel war auch das beim VfB Oldenburg. Es gab dort die ersten Begegnungen mit der Polizei wegen einiger Bengalen, ein Alter bekam Stadionverbot wegen eines geworfenen Bengalos (meines Wissens nach die erste Strafe für eine Fackel in Kiel („Was, Stadionverbot wegen einer Bengale?“)). Zudem gab es zum ersten Mal gute Rangeleien mit den örtlichen Ordnern und man kam zum ersten Mal in den Genuss, einem Überfall der örtlichen Hools aus dem Weg zu gehen.



Oktober 1998:
Es war das Spiel, das zu einer langen und latenten Feindschaft führen sollte: Es ging zu Hause gegen den SV Meppen! Man kannte dieses lustige und verharzte Völkchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht! Die Meppener waren mit einem Bus angereist und nahmen auf der Haupttribüne Platz. Scheinbar müssen sie sich dort bei diversen Rangeleien und Begalen mit den falschen Leuten angelegt haben, denn plötzlich stand ein ganz netter Mob an Alt-Hools von der „Kieler Küste“ parat im Stadion! Es kam vor dem Stadion zu einigen heftigen Schlagabtäuschen zwischen Meppen, Kiel und vor allem der Polizei. Der Bus der Meppener wurde mit Steinen verabschiedet. Spielausgang? Kein Plan...



Mai 1999:

-- VERSION 1 --
Die Benachteiligten aus dem westlichen Vorpommern kamen zum entscheidenden Aufstiegsduell in die Landeshauptstadt. Quasi mit dem Schlusspfiff besiegten unsere Störche die Verbotene Stadt mit 2:1! Da der VfL Osnabrück sein Spiel zeitgleich gewinnen konnte, durften die Lila-Weißen an der Aufstiegrunde zur zweiten Bundesliga teilnehmen. Den Lutschern gebührte diese Ehre leider nicht. Randerscheinungen dieser Partie waren das mittlerweile Kult gewordene Lied "Solange Holstein Lübeck schlägt!" von den Denkedrans, an dessen Intro wir mitwirken durften, sowie unsere neue Nummer Eins: Oliver Hirschlein! Als ziviler Zuschauer sorgte er hinter dem Holstein Tor für einige Tumulte, als er versuchte den Ball zügig ins Spiel zurück zu bringen, attackierte er den Kieler Auswechselspieler Kristian Köpke und stieß diesen zu Boden. Die rote Karte und ein später ihm eigens gewidmetes Intro unsererseits waren die Folgen.
Fazit: Solange Holstein Lübeck schlägt / Hirschlein Du F****!

-- VERSION 2 --
Es ist das Spiel der Spiele. Wenn man sein Fan-Dasein bei Holstein und seinen Hass auf den VfB Lübeck irgendwie rechtfertigen und definieren kann, dann durch dieses Spiel. Noch heute laufen Radio-Mitschnitte dieses Tages bei einigen geilen Partys, noch heute erinnern sich alle Kieler Fans voller Stolz an diesen Tag!
Es war der 21.5.1999, letzter Spieltag, Osnabrück und der VfB konnten noch aufsteigen. Osna musste gewinnen, Lübeck musste verlieren, wenn man den Lübeckern noch den sicher geglaubten Aufstieg in die 2. Bundesliga stehlen wollte. In der Marzipan-Stadt war bereits alles vorbereitet: Plakate und Karten für das damals noch übliche Relegationsspiel der Ersten aus dem Osten und dem Norden, eine Relegations- und eine Aufstiegsfeier waren geplant, man musste ja nur noch Kiel putzen. Holstein hatte zu diesem Zeitpunkt nichts mehr mit dem Abstieg zu tun, die Mannschaft hatte die Saison über sensationell gekämpft und war zeitweise zu Beginn Tabellenführer. Es war eine Mannschaft, an der sich jedes Nachfolger-Team heute noch eine Scheibe abschneiden kann, sie war nur geil!
Die Lübecker kamen mit über 8000 Gästefans an, es war für uns ein absolutes Auswärtsspiel! Das Stadion war restlos ausverkauft und nur in einer Kurve hatten Kieler ihre Stehplätze! Es war ein heißer Tag und die Intros machten das Befinden nicht besser. An allen Ecken und Enden qualmte es, wir hatten eine richtig schöne Bengal - Show als Intro, was damals keinerlei Probleme darstellte. Man kam damit sogar ins Fernsehen beim NDR. Die Stimmung war ebenfalls wunderbar, es war trotz unserer zahlenmäßigen Unterlegenheit eine geile Party! Zwischendurch hörte man, dass Lübecker Alt-Hools bei dem Versuch, unsere Kurve zu stürmen, von der Polizei aufgehalten wurden. Auf dem Feld passierte das Unmögliche: Holstein ging mit 1:0 in Führung. Die Party wurde immer geiler.
Dann die legendären letzten Minuten. Lübeck glich aus! Da das Spiel in Osnabrück gegen den BV Cloppenburg immer noch 0:0 stand, war auf einmal der Zauber vorbei, man fing tatsächlich an zu zittern. Doch dann die Erlösung: Das 2:1 durch Frankie Wolf! Der Block war kaum noch aufzuhalten, die Zäune wurden gestürmt. Als das Spiel aus war und das Ergebnis aus Osna bekannt wurde (Osnabrück siegte), gab es endgültig kein Halten mehr, fast alle Kieler wollten auf den Platz. Nur zwei Polizeiketten verhinderten einen kompletten Platzsturm. Nach dem Spiel rummste es noch an einigen Stellen, die Polizei verhinderte aber größere Krawalle. Was folgte, war der geilste Fussball-Suff meines Lebens!

 
 
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